Das Haar in der Suppe – Über die ungenießbaren Aspekte unserer Ernährungsweise

Umweltzerstörung, Wirtschaftsboom, Hungerkatastrophen, ,,Edeka: Wir lieben Lebensmittel‘‘1, tausende Tote im Mittelmeer. Wer sich ab und zu von den alltäglichen Botschaften der Medienlandschaft berieseln lässt, wird solcherlei Schlagzeilen gewohnt sein. Aufgrund zeitlich und thematisch getrennter Meldungen kann man schnell zu der Auffassung kommen, diese Ereignisse würde nichts verbinden, sie würden zusammenhanglos geschehen. Rechtspopulist*innen weltweit nutzen die Angst vor sozialem Abstieg und schüren das Gefühl von Unsicherheit. Einfache Antworten auf komplexe Probleme gewinnen die Oberhand. Die Rückbesinnung aufs Nationale, schärfere Grenzkontrollen und schnellere Abschiebungen sollen Sicherheit und Wohlstand schaffen. Diese einfachen, mit rassistischen Ressentiments aufgeladenen Erklärungen können den komplexen Problemen nicht gerecht werden. Jedoch auch Erklärungsmuster, die die Schuld allein bei Konzernen oder Banken suchen, greifen zu kurz. Häufig werden Probleme wie Naturzerstörung auch allein damit in Verbindung gebracht, dass individuell nicht ethisch korrekt genug eingekauft würde. In der gängigen „Konsumkritik“ werden Probleme der*dem Einzelnen zugeschoben, indem Umweltverschmutzung und Klimawandel als Folge von einzelnen Handlungen dargestellt werden. Solch individuelle Betrachtungen und Appelle laufen Gefahr, den größeren Zusammenhang zu verschleiern. Dieser Text will anhand des Beispiels der industriellen landwirtschaftlichen Produktion die Zusammenhänge zwischen Schlagzeilen wie den oben genannten aufzeigen und einen Rahmen darbieten, innerhalb welchem Fragen rund um ökologische Krisen und Nachhaltigkeit gedacht und zu beantwortet versucht werden sollten. Aufgrund der Komplexität dieses Themas und dem Anspruch auf möglichst einfache und kurze Erläuterung wird hier keine Gewähr auf Vollständigkeit erhoben. Dies soll eine erste Berührung mit dem Thema sein und zu Kritik und Diskussion einladen sowie hoffentlich zu weiterer Auseinandersetzung motivieren.

 

 

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1Markenkampagne der Edeka-Gruppe seit 2012. https://www.edeka.de/ (Stand: 05.08.19).

2Vgl. medico International (2017): 21.3Vgl. medico international (2017): 2



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